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Psalm 111

1Halleluja!

Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen

im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

2Groß sind die Werke des Herrn;

wer sie erforscht, der hat Freude daran.

3Was er tut, das ist herrlich und prächtig,

und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

4Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige Herr.

5Er gibt Speise denen, die ihn fürchten;

er gedenkt auf ewig an seinen Bund.

6Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk,

dass er ihnen gebe das Erbe der Völker.

7Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht;

alle seine Ordnungen sind beständig.

8Sie stehen fest für immer und ewig;

sie sind geschaffen wahrhaftig und recht.

9Er sandte Erlösung seinem Volk

und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll.

Heilig und hehr ist sein Name.

10Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.

Wahrhaft klug sind alle, die danach tun.

Sein Lob bleibet ewiglich.

 

Psalm 112

1Halleluja! Wohl dem, der den Herrn fürchtet,

der große Freude hat an seinen Geboten!

2Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande;

die Kinder der Frommen werden gesegnet sein.

3Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein,

und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

4Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis,

gnädig, barmherzig und gerecht.

5Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht

und das Seine tut, wie es recht ist!

6Denn er wird niemals wanken;

der Gerechte wird nimmermehr vergessen.

7Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht;

sein Herz hofft unverzagt auf den Herrn.

8Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht,

bis er auf seine Feinde herabsieht.

9Er streut aus und gibt den Armen;

seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Sein Horn wird erhöht mit Ehren.

10Der Frevler wird’s sehen und es wird ihn verdrießen;

mit den Zähnen wird er knirschen und vergehen.

Denn was die Frevler wollen, das wird zunichte.

 

Psalm 113

1Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn,

lobet den Namen des Herrn!

2Gelobt sei der Name des Herrn

von nun an bis in Ewigkeit!

3Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des Herrn!

4Der Herr ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

5Wer ist wie der Herr, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

6der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

7der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

8dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

9der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

 

Psalm 114

1Als Israel aus Ägypten zog,

das Haus Jakob aus dem fremden Volk,

2da wurde Juda sein Heiligtum,

Israel sein Königreich.

3Das Meer sah es und floh,

der Jordan wandte sich zurück.

4Die Berge hüpften wie die Widder,

die Hügel wie die jungen Schafe.

5Was war mit dir, du Meer, dass du flohest,

und mit dir, Jordan, dass du dich zurückwandtest?

6Ihr Berge, dass ihr hüpftet wie die Widder,

ihr Hügel, wie die jungen Schafe?

7Vor dem Herrn erbebe, du Erde,

vor dem Gott Jakobs,

8der den Felsen wandelte in einen See

und Gestein zur Wasserquelle!

 

Psalm 115

1Nicht uns, Herr, nicht uns,

sondern deinem Namen gib Ehre

um deiner Gnade und Treue willen!

2Warum sollen die Heiden sagen:

Wo ist denn ihr Gott?

3Unser Gott ist im Himmel;

er kann schaffen, was er will.

4Ihre Götzen aber sind Silber und Gold,

von Menschenhänden gemacht.

5Sie haben einen Mund und reden nicht,

sie haben Augen und sehen nicht,

6sie haben Ohren und hören nicht,

sie haben Nasen und riechen nicht,

7sie haben Hände und greifen nicht,

Füße haben sie und gehen nicht,

und kein Laut kommt aus ihrer Kehle.

8Die solche Götzen machen, werden ihnen gleich,

alle, die auf sie vertrauen.

9Aber Israel hoffe auf den Herrn!

Er ist ihre Hilfe und Schild.

10Das Haus Aaron hoffe auf den Herrn!

Er ist ihre Hilfe und Schild.

11Die ihr den Herrn fürchtet, hoffet auf den Herrn!

Er ist ihre Hilfe und Schild.

12Der Herr denkt an uns und segnet uns;

er segnet das Haus Israel, er segnet das Haus Aaron.

13Er segnet, die den Herrn fürchten,

die Kleinen und die Großen.

14Der Herr mehre euch,

euch und eure Kinder.

15Ihr seid die Gesegneten des Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

16Der Himmel ist der Himmel des Herrn;

aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.

17Nicht die Toten loben den Herrn,

keiner, der hinunterfährt in die Stille;

18wir aber, wir loben den Herrn

von nun an bis in Ewigkeit.

Halleluja!

 

Psalm 116

1Das ist mir lieb,

dass der Herr meine Stimme und mein Flehen hört.

2Denn er neigte sein Ohr zu mir;

darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

3Stricke des Todes hatten mich umfangen,

des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen;

ich kam in Jammer und Not.

4Aber ich rief an den Namen des Herrn:

Ach, Herr, errette mich!

5Der Herr ist gnädig und gerecht,

und unser Gott ist barmherzig.

6Der Herr behütet die Unmündigen;

wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

7Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;

denn der Herr tut dir Gutes.

8Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

9Ich werde wandeln vor dem Herrn

im Lande der Lebendigen.

10Ich glaube, auch wenn ich sage:

Ich werde sehr geplagt.

11Ich sprach in meinem Zagen:

Alle Menschen sind Lügner.

12Wie soll ich dem Herrn vergelten

all seine Wohltat, die er an mir tut?

13Ich will den Kelch des Heils erheben

und des Herrn Namen anrufen.

14Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen

vor all seinem Volk.

15Der Tod seiner Heiligen

wiegt schwer vor dem Herrn.

16Ach, Herr, ich bin ja dein Knecht,

ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd;

du hast meine Bande zerrissen.

17Dir will ich Dankopfer bringen

und des Herrn Namen anrufen.

18Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen

vor all seinem Volk

19in den Vorhöfen am Hause des Herrn,

in deiner Mitte, Jerusalem.

Halleluja!

 

Psalm 117

1Lobet den Herrn, alle Heiden!

Preiset ihn, alle Völker!

2Denn seine Gnade und Wahrheit

waltet über uns in Ewigkeit.

Halleluja!

 

Psalm 118

1Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

2Es sage nun Israel:

Seine Güte währet ewiglich.

3Es sage nun das Haus Aaron:

Seine Güte währet ewiglich.

4Es sagen nun, die den Herrn fürchten:

Seine Güte währet ewiglich.

5In der Angst rief ich den Herrn an;

und der Herr erhörte mich und tröstete mich.

6Der Herr ist mit mir, darum

fürchte ich mich nicht;

was können mir Menschen tun?

7Der Herr ist mit mir, mir zu helfen;

und ich werde herabsehen auf meine Feinde.

8Es ist gut, auf den Herrn vertrauen

und nicht sich verlassen auf Menschen.

9Es ist gut, auf den Herrn vertrauen

und nicht sich verlassen auf Fürsten.

10Alle Völker umgeben mich;

aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.

11Sie umgeben, ja umringen mich;

aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.

12Sie umgeben mich wie Bienen,

sie entbrennen wie ein Feuer in Dornen;

aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.

13Man stößt mich, dass ich fallen soll;

aber der Herr hilft mir.

14Der Herr ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

15Man singt mit Freuden vom Sieg

in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des Herrn behält den Sieg!

16Die Rechte des Herrn ist erhöht;

die Rechte des Herrn behält den Sieg!

17Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des Herrn Werke verkündigen.

18Der Herr züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

19Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.

20Das ist das Tor des Herrn;

die Gerechten werden dort einziehen.

21Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

22Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

23Das ist vom Herrn geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

24Dies ist der Tag, den der Herr macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

25O Herr, hilf!

O Herr, lass wohlgelingen!

26Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Wir segnen euch vom Haus des Herrn.

27Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet.

Schmückt das Fest mit Maien

bis an die Hörner des Altars!

28Du bist mein Gott, und ich danke dir;

mein Gott, ich will dich preisen.

29Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

 

Psalm 119

1Wohl denen, die ohne Tadel leben,

die im Gesetz des Herrn wandeln!

2Wohl denen, die sich an seine Zeugnisse halten,

die ihn von ganzem Herzen suchen,

3die auf seinen Wegen wandeln

und kein Unrecht tun.

4Du hast geboten, fleißig zu halten

deine Befehle.

5O dass mein Leben deine Gebote

mit ganzem Ernst hielte.

6Wenn ich schaue allein auf deine Gebote,

so werde ich nicht zuschanden.

7Ich danke dir mit aufrichtigem Herzen,

dass du mich lehrst die Ordnungen deiner Gerechtigkeit.

8Deine Gebote will ich halten;

verlass mich nimmermehr!

9Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen?

Wenn er sich hält an dein Wort.

10Ich suche dich von ganzem Herzen;

lass mich nicht abirren von deinen Geboten.

11Ich behalte dein Wort in meinem Herzen,

damit ich nicht wider dich sündige.

12Gelobet seist du, Herr!

Lehre mich deine Gebote!

13Ich will mit meinen Lippen erzählen

alle Urteile deines Mundes.

14Ich freue mich über den Weg deiner Zeugnisse

wie über allen Reichtum.

15Ich will nachsinnen über deine Befehle

und schauen auf deine Wege.

16Ich habe Freude an deinen Satzungen

und vergesse deine Worte nicht.

17Tu wohl deinem Knecht, dass ich lebe

und dein Wort halte.

18Öffne mir die Augen, dass ich sehe

die Wunder an deinem Gesetz.

19Ich bin ein Gast auf Erden;

verbirg deine Gebote nicht vor mir.

20Meine Seele verzehrt sich vor Verlangen

nach deinen Ordnungen allezeit.

21Du schiltst die Stolzen;

verflucht sind, die von deinen Geboten abirren.

22Wende von mir Schmach und Verachtung;

denn ich halte mich an deine Zeugnisse.

23Fürsten sitzen da und reden wider mich;

aber dein Knecht sinnt nach über deine Gebote.

24Ich habe Freude an deinen Zeugnissen;

sie sind meine Ratgeber.

25Meine Seele liegt im Staube;

erquicke mich nach deinem Wort.

26Ich erzähle dir meine Wege, und du erhörst mich;

lehre mich deine Gebote.

27Lass mich verstehen den Weg deiner Befehle,

so will ich nachsinnen über deine Wunder.

28Meine Seele verschmachtet vor Gram;

richte mich auf durch dein Wort.

29Halte fern von mir den Weg der Lüge

und gib mir in Gnaden dein Gesetz.

30Ich habe erwählt den Weg der Wahrheit,

deine Urteile habe ich vor mich gestellt.

31Ich halte an deinen Zeugnissen fest;

Herr, lass mich nicht zuschanden werden!

32Ich laufe den Weg deiner Gebote;

denn du tröstest mein Herz.

33Zeige mir, Herr, den Weg deiner Gebote,

dass ich sie bewahre bis ans Ende.

34Unterweise mich, dass ich bewahre dein Gesetz

und es halte von ganzem Herzen.

35Führe mich auf dem Steig deiner Gebote;

denn ich habe Gefallen daran.

36Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen

und nicht zur Habsucht.

37Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer Lehre,

und erquicke mich auf deinem Wege.

38Erfülle deinem Knecht dein Wort,

dass man dich fürchte.

39Wende meine Schmach, vor der mir graut;

denn deine Urteile sind gut.

40Siehe, ich begehre deine Befehle;

erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit.

41Herr, lass mir deine Gnade widerfahren,

deine Hilfe nach deinem Wort,

42dass ich antworten kann dem, der mich schmäht;

denn ich verlasse mich auf dein Wort.

43Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit;

denn ich hoffe auf deine Urteile.

44Ich will dein Gesetz halten allezeit,

immer und ewiglich.

45Und ich wandle in weitem Raum;

denn ich suche deine Befehle.

46Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen

und schäme mich nicht.

47Ich habe meine Freude an deinen Geboten,

sie sind mir sehr lieb,

48und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, die mir lieb sind,

und sinne nach über deine Weisungen.

49Denk an das Wort für deinen Knecht,

und lass mich darauf hoffen.

50Das ist mein Trost in meinem Elend,

dass dein Wort mich erquickt.

51Die Stolzen treiben ihren Spott mit mir;

dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz.

52Herr, wenn ich an deine ewigen Ordnungen denke,

so werde ich getröstet.

53Zorn erfasst mich über die Frevler,

die dein Gesetz verlassen.

54Deine Gebote sind mein Lied geworden

im Haus, in dem ich Fremdling bin.

55Herr, ich gedenke des Nachts an deinen Namen

und halte dein Gesetz.

56Das ist mein Schatz,

dass ich mich an deine Befehle halte.

57Ich habe gesagt: Herr, das soll mein Erbe sein,

dass ich deine Worte halte.

58Ich suche deine Gunst von ganzem Herzen;

sei mir gnädig nach deinem Wort.

59Ich bedenke meine Wege

und lenke meine Füße zu deinen Zeugnissen.

60Ich eile und säume nicht,

zu halten deine Gebote.

61Der Frevler Stricke umschlingen mich;

aber dein Gesetz vergesse ich nicht.

62Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken

für die Ordnungen deiner Gerechtigkeit.

63Ich halte mich zu allen, die dich fürchten

und deine Befehle halten.

64Herr, die Erde ist voll deiner Güte;

lehre mich deine Gebote.

65Du tust Gutes deinem Knecht,

Herr, nach deinem Wort.

66Lehre mich heilsame Einsicht und Erkenntnis;

denn ich glaube deinen Geboten.

67Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich;

nun aber halte ich dein Wort.

68Du bist gütig und freundlich,

lehre mich deine Gebote.

69Die Stolzen erdichten Lügen über mich,

ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle.

70Träge wie Fett ist ihr Herz;

ich aber habe Freude an deinem Gesetz.

71Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde,

damit ich deine Gebote lerne.

72Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber

als viel tausend Stück Gold und Silber.

73Deine Hände haben mich gemacht und bereitet;

unterweise mich, dass ich deine Gebote lerne.

74Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich;

denn ich hoffe auf dein Wort.

75Herr, ich weiß, dass deine Urteile gerecht sind;

in deiner Treue hast du mich gedemütigt.

76Deine Gnade soll mein Trost sein,

wie du deinem Knecht zugesagt hast.

77Lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe;

denn ich habe Freude an deinem Gesetz.

78Ach dass die Stolzen zuschanden würden,

die mich mit Lügen niederdrücken!

Ich aber sinne nach über deine Befehle.

79Ach dass sich zu mir hielten, die dich fürchten

und deine Zeugnisse kennen!

80Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Geboten,

damit ich nicht zuschanden werde.

81Meine Seele verlangt nach deinem Heil;

ich hoffe auf dein Wort.

82Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort

und sagen: Wann tröstest du mich?

83Ich bin wie ein Weinschlauch im Rauch;

doch deine Gebote vergesse ich nicht.

84Wie lange soll dein Knecht warten?

Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger?

85Die Stolzen graben mir Gruben,

sie, die nicht tun nach deinem Gesetz.

86All deine Gebote sind Wahrheit;

sie aber verfolgen mich mit Lügen; hilf mir!

87Sie haben mich fast umgebracht auf Erden;

ich aber verlasse deine Befehle nicht.

88Erquicke mich nach deiner Gnade,

dass ich halte das Zeugnis deines Mundes.

89Herr, dein Wort bleibt ewiglich,

so weit der Himmel reicht;

90deine Wahrheit währet für und für.

Du hast die Erde fest gegründet, und sie bleibt stehen.

91Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute;

denn es muss dir alles dienen.

92Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre,

so wäre ich vergangen in meinem Elend.

93Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen;

denn du erquickst mich damit.

94Ich bin dein, hilf mir;

denn ich suche deine Befehle.

95Frevler lauern mir auf, dass sie mich umbringen;

ich aber merke auf deine Zeugnisse.

96Ich habe gesehen, dass alles Vollkommene ein Ende hat,

aber dein Gebot bleibt bestehen.

97Wie habe ich dein Gesetz so lieb!

Täglich sinne ich ihm nach.

98Du machst mich mit deinem Gebot weiser, als meine Feinde sind;

denn es ist ewiglich mein Schatz.

99Ich habe mehr Einsicht als alle meine Lehrer;

denn über deine Zeugnisse sinne ich nach.

100Ich bin klüger als die Alten;

denn ich halte deine Befehle.

101Ich verwehre meinem Fuß alle bösen Wege,

dass ich dein Wort halte.

102Ich weiche nicht von deinen Ordnungen;

denn du lehrest mich.

103Dein Wort ist meinem Munde

süßer als Honig.

104Dein Wort macht mich klug;

darum hasse ich alle falschen Wege.

105Dein Wort ist meines Fußes Leuchte

und ein Licht auf meinem Wege.

106Ich schwöre und will’s halten:

Die Ordnungen deiner Gerechtigkeit will ich bewahren.

107Ich bin sehr gedemütigt;

Herr, erquicke mich nach deinem Wort!

108Lass dir gefallen, Herr, das Opfer meines Mundes,

und lehre mich deine Ordnungen.

109Mein Leben ist immer in Gefahr;

aber dein Gesetz vergesse ich nicht.

110Frevler legen mir Schlingen;

ich aber irre nicht ab von deinen Befehlen.

111Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe;

denn sie sind meines Herzens Wonne.

112Ich neige mein Herz,

zu tun deine Gebote immer und ewiglich.

113Ich hasse die Wankelmütigen

und liebe dein Gesetz.

114Du bist mein Schutz und mein Schild;

ich hoffe auf dein Wort.

115Weichet von mir, ihr Übeltäter!

Ich will halten die Gebote meines Gottes.

116Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe,

und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.

117Stärke mich, dass ich gerettet werde,

so will ich stets Freude haben an deinen Geboten.

118Du verwirfst alle, die von deinen Geboten abirren;

denn ihr Tun ist Lug und Trug.

119Du schaffst alle Frevler auf Erden weg wie Schlacken,

darum liebe ich deine Zeugnisse.

120Ich fürchte mich vor dir, dass mir die Haut schaudert,

und ich entsetze mich vor deinen Urteilen.

121Ich übe Recht und Gerechtigkeit;

übergib mich nicht denen, die mir Gewalt antun wollen.

122Tritt ein für deinen Knecht und tröste ihn,

dass mir die Stolzen nicht Gewalt antun!

123Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil

und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.

124Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade

und lehre mich deine Gebote.

125Ich bin dein Knecht: Unterweise mich,

dass ich verstehe deine Zeugnisse.

126Es ist Zeit, dass der Herr handelt;

sie haben dein Gesetz zerbrochen.

127Darum liebe ich deine Gebote

mehr als Gold und feines Gold.

128Darum halte ich alle deine Befehle für recht,

ich hasse alle falschen Wege.

129Deine Zeugnisse sind Wunderwerke;

darum hält sie meine Seele.

130Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es

und macht klug die Unverständigen.

131Ich tue meinen Mund weit auf und lechze,

denn mich verlangt nach deinen Geboten.

132Wende dich zu mir und sei mir gnädig,

wie du pflegst zu tun denen, die deinen Namen lieben.

133Lass meinen Gang in deinem Wort fest sein

und lass kein Unrecht über mich herrschen.

134Erlöse mich von der Bedrückung durch Menschen,

so will ich halten deine Befehle.

135Lass dein Antlitz leuchten über deinen Knecht,

und lehre mich deine Gebote.

136Wasserbäche fließen aus meinen Augen,

weil man dein Gesetz nicht hält.

137Herr, du bist gerecht,

und deine Urteile sind richtig.

138Du hast deine Zeugnisse geboten

in Gerechtigkeit und großer Treue.

139Ich habe mich fast zu Tode geeifert,

weil meine Widersacher deine Worte vergessen.

140Dein Wort ist ganz durchläutert,

und dein Knecht hat es lieb.

141Ich bin gering und verachtet;

ich vergesse aber nicht deine Befehle.

142Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit,

und dein Gesetz ist Wahrheit.

143Angst und Not haben mich getroffen;

ich habe aber Freude an deinen Geboten.

144Deine Zeugnisse sind gerecht in Ewigkeit;

unterweise mich, so lebe ich.

145Ich rufe von ganzem Herzen;

erhöre mich, Herr; ich will deine Gebote halten.

146Ich rufe zu dir, hilf mir,

so will ich deine Zeugnisse halten.

147Ich komme in der Frühe und rufe um Hilfe;

auf dein Wort hoffe ich.

148Ich wache auf, wenn’s noch Nacht ist,

nachzusinnen über dein Wort.

149Höre meine Stimme nach deiner Gnade;

Herr, erquicke mich nach deinen Ordnungen.

150Meine arglistigen Verfolger nahen;

sie sind fern von deinem Gesetz.

151Herr, du bist nahe,

und alle deine Gebote sind Wahrheit.

152Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen,

dass du sie für ewig gegründet hast.

153Sieh doch mein Elend und errette mich;

denn ich vergesse dein Gesetz nicht.

154Führe meine Sache und erlöse mich;

erquicke mich durch dein Wort.

155Das Heil ist fern von den Gottlosen;

denn sie achten deine Gebote nicht.

156Herr, deine Barmherzigkeit ist groß;

erquicke mich nach deinen Ordnungen.

157Meiner Verfolger und Widersacher sind viele;

ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen.

158Ich sehe die Verächter und es tut mir wehe,

dass sie dein Wort nicht halten.

159Siehe, ich liebe deine Befehle;

Herr, erquicke mich nach deiner Gnade.

160Dein Wort ist nichts als Wahrheit,

alle Ordnungen deiner Gerechtigkeit währen ewiglich.

161Fürsten verfolgen mich ohne Grund;

aber mein Herz fürchtet sich nur vor deinen Worten.

162Ich freue mich über dein Wort

wie einer, der große Beute macht.

163Lügen bin ich feind, und sie sind mir ein Gräuel;

aber dein Gesetz habe ich lieb.

164Ich lobe dich des Tages siebenmal

um deiner gerechten Ordnungen willen.

165Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben;

sie werden nicht straucheln.

166Herr, ich warte auf dein Heil

und tue nach deinen Geboten.

167Meine Seele hält deine Zeugnisse

und liebt sie sehr.

168Ich halte deine Befehle und deine Zeugnisse;

denn alle meine Wege liegen offen vor dir.

169Herr, lass mein Klagen vor dich kommen;

unterweise mich nach deinem Wort.

170Lass mein Flehen vor dich kommen;

errette mich nach deinem Wort.

171Meine Lippen sollen dich loben;

denn du lehrst mich deine Gebote.

172Meine Zunge soll singen von deinem Wort;

denn alle deine Gebote sind gerecht.

173Lass deine Hand mir beistehen;

denn ich habe erwählt deine Befehle.

174Herr, mich verlangt nach deinem Heil,

und an deinem Gesetz habe ich Freude.

175Lass meine Seele leben, dass sie dich lobe,

und deine Ordnungen mir helfen.

176Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf;

suche deinen Knecht, denn ich vergesse deine Gebote nicht.

 

Psalm 120

1Ein Wallfahrtslied.

Ich rufe zu dem Herrn in meiner Not

und er erhört mich.

2Herr, errette mich von den Lügenmäulern,

von den falschen Zungen.

3Was soll er dir antun, du falsche Zunge,

und was dir noch geben?

4Scharfe Pfeile eines Starken

und feurige Kohlen!

5Weh mir, dass ich ein Fremdling bin unter Meschech;

ich muss wohnen bei den Zelten Kedars!

6Es wird meiner Seele lang,

zu wohnen bei denen, die den Frieden hassen.

7Ich halte Frieden; aber wenn ich rede,

so fangen sie Krieg an.

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